Schmerzen werden immer vom Körper selbst erzeugt. Das Gehirn selbst kann keine Schmerzen empfinden – ein faszinierender Fakt, der zeigt, dass Schmerz eine Sache der Wahrnehmung ist. Unser Verstand blendet ihn als Information in unserem Wahrnehmungssystem ein – oder kann es auch lassen. Schmerz ist also nichts Objektives, sondern eine biologische Reaktion. Wenn es eng in der Brust wird, sich der Magen zusammenkrampft oder wir einen "Stich ins Herz" spüren, sind das keine bloßen Metaphern, sondern sehr präzise Beschreibungen körperlicher Prozesse. Diese Empfindungen entstehen nicht durch äußere Umstände, sondern sind Signale, die der Körper selbst erzeugt, um Aufmerksamkeit zu schaffen. Interessanterweise werden körperliche und seelische Schmerzen im Gehirn auf die gleiche Weise verarbeitet. Studien zeigen, dass soziale Zurückweisung oder tiefer emotionaler Schmerz dieselben neuronalen Schaltkreise aktivieren wie physischer Schmerz. Das erklärt, warum ein gebrochenes Herz sich genauso real anfühlen kann wie eine physische Verletzung – weil das Gehirn sie nicht unterscheidet. Die Intensität des Schmerzes hängt dabei nicht von der objektiven Schwere des Erlebnisses ab, sondern davon, wie unser Verstand es interpretiert.
Doch Schmerz ist nicht einfach nur eine Reaktion auf eine Verletzung. Er ist eine Botschaft deines Unterbewusstseins. Ein Signal, das eine Handlung fordert. Dass er als unangenehm empfunden wird, liegt daran, dass wir diesem Handlungsimpuls nicht folgen. Wir halten inne, zögern, unterdrücken ihn – und erst dadurch entsteht das Leiden. Unsere Probleme im Leben beruhen fast immer auf einem Irrtum: der Vorstellung, dass unsere jetzige Realität anders sein sollte, als sie ist. Doch das ist unmöglich. Wie könnte dieser Moment anders sein? Alles, was du bisher getan hast, hat genau hierhergeführt. Es gibt keine zweite Wahlmöglichkeit in der Vergangenheit – du hast immer die bestmögliche Entscheidung getroffen, basierend auf dem Wissen und den Gefühlen, die du in diesem Moment hattest. Jede Entscheidung, jede Tat – bewusst oder unbewusst – hatte eine Motivation. Du hast nicht aus Bosheit oder Dummheit Fehler gemacht, sondern weil sie in dem Moment als die beste Lösung erschienen. Und wenn du heute leidest, wenn dich eine Angst blockiert oder dich ein Schmerz nicht loslässt, dann heißt das, dass dein Unterbewusstsein etwas sagen will. Es gibt eine Botschaft, die du verdrängt hast. Sonst wäre das Problem gar nicht da.